Schaukeln macht nicht nur Kindern großen Spaß. Doch leider haben Eltern viel zu selten Gelegenheit dazu, es sich auf der Schaukel gut gehen zu lassen. Schwingen unterstützt die Entwicklung des Gleichgewichtssinnes von Kindern und sorgt bei Erwachsenen für Entspannung und kann sogar Schmerzen lindern. Egal, ob groß oder klein, Schwingen tut jedem gut und macht Freude.
Wie funktioniert Schaukeln?
Mit Streck- und Beugebewegungen mit den Armen und Beinen oder durch Abstoßen von einem festen Punkt, lässt sich beim Schwingen Schwungholen. Durch das Schwungholen wird die Schaukel zu einem Pendel. Um die Schaukel in Bewegung oder zum stärkeren Pendeln zu bringen, müssen die Streck- und Beugebewegungen immer wiederholt werden.
Entwicklung des Gleichgewichtssinnes
Die meisten Kinder Schwingen und fahren Karussell für ihr Leben gern. So manchem Erwachsenen dreht sich schon beim Zuschauen der Magen um. Dies liegt daran, dass der Gleichgewichtssinn bei Babys noch mitten in der Entwicklung ist.
Schwingen und Drehen regt das Vestibularorgan im Innenohr an – so heißt das kleine Sinnesorgan aus drei flüssigkeitsgefüllten Bögen, das für unser Gleichgewicht, aber auch für die Seekrankheit, verantwortlich ist.
Die Vorliebe für gleichförmige Bewegungen beginnt schon früh. Nichts beruhigt ein aufgebrachtes Baby besser als sanftes Schwingen oder Wiegen. Sind die Kinder schon sechs oder sieben Monate alt, beginnen sie oft selbst mit dem Kopf zu schwingen, um das Gleichgewichtsorgan zu stimulieren.
Es muss nicht gleich ein ganzes Karussell sein: Schwingen in der Babywippe, getragen werden im Brusttuch oder einfach aufrecht im Kindersitz sitzen – all das reicht, um das Vestibularorgan zu unterstützen. Oft wollen Kinder wieder und wieder im Kreis gewirbelt werden, es macht Freude und ist wichtig für die Gesundheit.
Ob wir laufen, sitzen oder liegen, wach sind oder schlafen – das Gleichgewichtsorgan informiert das Gehirn über die Lage des Körpers im Raum, ohne dass die Tätigkeit dieses Organs in unser Bewusstsein dringen würde. Dass es dennoch vorhanden ist, registrieren wir erst, wenn es irritiert wird und deshalb unangenehme Empfindungen vermittelt.
Schaukeln sorgt für Entspannung und lindert Schmerzen
Wenn man regelmäßig schaukelt, ist man um einiges entspannter, als wenn man es nie tut. Es stärkt dazu noch den Sinn für Balance. Vielen Erwachsenen wird dabei schlecht.
Die sanften Wiegebewegungen eines Schaukelstuhls haben aber nicht nur eine beruhigende Wirkung, sondern machen sogar Schmerzmedikamente überflüssig. Die Patienten schienen deutlich ausgeglichener zu sein als die anderen.
Sie verlangten seltener nach schmerzlindernden Medikamenten und waren auch beim Laufen sicherer auf den Beinen. Verhaltensweisen wie Weinen, Ängstlichkeit, Anspannung oder Depressionen traten seltener auf.
Besser schlafen durch Schaukeln
Bei einem Kind ist bekannt, dass es gerade das erste Jahr nach der Geburt besser schläft, wenn es eine leichte Schaukelbewegung verspürt. Schon während der Schwangerschaft werden sie im Fruchtwasser leicht geschaukelt.
Eine Studie belegt, dass auch Erwachsene besser schlafen, wenn sie zum Beispiel in einer leicht schaukelnden Hängematte liegen, besser schlafen als wenn sie im ganz normalen Bett liegen.
Warum sollte man auch als Erwachsener öfter schaukeln?
Die lustspendende Wirkung des Vestibularorgans hört nicht am Ende des Kindesalters auf – nur die Strategien wandeln sich. Jugendliche hüpfen und wackeln mit fliegenden Haaren in der Disco oder vergnügen sich auf waghalsigen Achterbahnen.
Erwachsene betreiben Sport zur Entspannung und Aufregung gleichermaßen: Skifahren, Reiten, Surfen, Segeln und Tennis sind Sportarten, bei denen das Gleichgewichtsorgan intensiv beansprucht wird.
Auch Freizeitaktivitäten wie Drachenfliegen oder Bungee-Springen fallen in diese Kategorie. Selbst Jogger berufen sich auf das Hochgefühl, das durch das rhythmische Traben beim Laufen entstehen kann. Schwingen ist sowohl spannend als auch entspannend. Es macht schlau, weil es in erster Linie den Sinn für Balance anregt und damit wesentlich die motorische Reifung fördert. Und motorische und geistige Entwicklung sind schließlich untrennbar miteinander verbunden.
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