Ein Kletternetz ist ein tolles Gerät auf einem Outdoor Spielplatz. Es ist als Kind nicht einfach, darin herum zu klettern. Doch besonders wichtig sind die richtigen Verschlingungen, mit denen das Netz zusammengehalten wird. Denn sie garantieren die Sicherheit der Kinder beim Klettern und sollten deswegen regelmäßig überprüft werden.
Welche Funktion hat ein Kletternetz?
Mit einem Kletternetz wird der Bewegungsraum der Kinder erweitert. Kinder lernen durch dieses Netz ihren Körper besser kennen und trainieren Muskeln sowie ihren Gleichgewichtssinn. Ebenso erfordert es Mut und Vertrauen, sich auf dem wackeligen Netz zu bewegen. Es ist in einem gewissen Punkt anspruchsvoller Sport, der als Spiel verpackt wird. In einem solchen Netz wird den Kindern nicht langweilig und bringt immer wieder neuen Spielspaß.
Knoten lernen – eine kurze Anleitung
Verschiedene Verschlingungen für Netze zu lernen, kann auf unterschiedliche Art und Weise versucht werden. Zum einen gibt es die Möglichkeit, sich ein Video anzusehen oder eine Anleitung zu lesen und es dann mit einem Stück Tau selbst zu versuchen.
Zum anderen kann auch jemand, der die Technik schon beherrscht, einem zeigen wie es funktioniert. Vorzuziehen ist die zweite Variante. Denn wenn man allein nicht weiterkommt, und Anleitung oder Video nicht versteht, wird es schwierig die Verschlingung zu erlernen. Wenn man sich das Ganze von jemandem zeigen lässt, hat dieser ggf. die Möglichkeit, bei Fehlern zu helfen oder hat noch Tipps parat, wie es leichter geht.
Es gibt auch Menschen, die eine Verschlingung am besten lernen, indem sie sich die fertige Verschlingung anschauen und dann selbst überlegen, wie die Verschlingung gemacht wird. In einem solchen Fall sollte man die fertige Verschlingung allerdings von jemandem überprüfen lassen, der sich mit sowas auskennt.
Um sich Knoten besonders gut merken zu können, ist es manchmal hilfreich, sich zu der Verschlingung eine Geschichte auszudenken und jeden einzelnen Schritt mit einem bestimmten Punkt der Geschichte zu verbinden. Bei den meisten Verschlingungen besteht die Möglichkeit, sie auf unterschiedliche Arten zu knüpfen. Generell kann es hilfreich sein, eine Verschlingung auf verschiedene Weisen knüpfen zu können.
Wenn man die Verschlingungen verstanden hat und selbst knüpfen kann, ist der erste Schritt getan. Trotzdem sollte man die Verschlingung regelmäßig üben, bis man ihn im Schlaf beherrscht. Da Verschlingungen oft auch Sicherheitsknoten sind, müssen diese auch von außenstehenden Personen nachvollzogen werden können. Deswegen gibt es im Klettersport immer den sogenannten Partnercheck, der dafür sorgt, dass sich die Partner gegenseitig kontrollieren, ob sie richtig gesichert sind.
Gerade Verschlingungen, die man nicht oft braucht, müssen regelmäßig geübt werden, um sie in wichtigen Situationen oder Stress zu beherrschen.
Knoten prüfen – Sicherheit geht vor
Nicht nur das Knüpfen an sich ist wichtig, sondern von ebenso großer Bedeutung ist, dass man beurteilen kann, ob eine Verschlingung richtig geknüpft wurde. Dies ist für die eben genannte Partnerkontrolle sehr wichtig. Deswegen sollte man sich beim Knüpfen einprägen, wie die einzelnen Verschlingungen richtig aussehen, wenn sie fertig sind.
Wenn man mit anderen zusammen klettert, sollte immer ein Blick auf die Verschlingung des Partners geworfen werden. Bei dem Knüpfen der Verschlingung kommt es nicht nur auf die Richtigkeit des Knotens an, sondern auch auf das saubere Knüpfen. Die Seilstränge sollten parallel laufen, denn dann ist das Überprüfen für den Partner einfacher.
Als Anfänger kommt man sich etwas blöd vor, wenn man die Verschlingungen von Leuten überprüft, die schon Jahre lang klettern, aber trotzdem sollte man es machen. Auch Menschen, die viel Routine haben, können Fehler machen. Wichtig ist, sich beim Einbinden und knüpfen der Verschlingung nicht ablenken zu lassen und das Ganze auch kurz bevor man losklettert nochmal zu überprüfen.
Was gibt es für verschiedene Knoten?
Lose Knoten
Knoten, die keine feste Schlaufe oder Schlinge bilden und bei je einseitiger Seillast die Seile durch die Verschlingung hindurchlaufen, werden als lose oder rutschende Knoten bezeichnet. Anfänger verstehen meist nicht, warum diese als Verschlingung bezeichnet werden, wenn sie nichts halten.
- Halbmastwurf (HMS)
Zuerst wird das Tau durch die Masche gelegt. Das linke Seilende muss vor dem oben herauslaufenden Seilende gekreuzt sein. Das aus der Masche links herauslaufende vordere Seilende wird dann hinter dem anderen Seilende vorbeigeführt.
Durch die beiden parallel liegenden Schlaufenbögen den Schraubkarabiner einklinken und dessen Verschlüsse zuschrauben.
Wichtig ist, dann zu testen, ob er umschlägt. Dazu wird abwechselnd an den Seilenden gezogen. Dabei muss sich die Knotenform ändern.
Beim Sichern mit der HMS kann die Bremshand über dem Karabiner oder unter dem Karabiner gehalten werden. Mit dieser Verschlingung kann zur Not auch jemand abgeseilt werden. Beim Abseilen am Doppelstrang liegen die Seilstränge parallel und werden wie ein Einfachseil gehandhabt.
Der HMS kann im Gegensatz zu speziellen Sicherungsgeräten in allen Situationen zum Sichern des Kletterpartners verwendet werden. Als Befestigungskarabiner dient für die HMS ein speziell geformter HMS Verschlusskarabiner zwischen Tau und Anseilschlaufe, Zentral bzw. Fixpunkt. Bei Benutzung des HMS ist durch Reibung, Seil mit erhöhtem Verschleiß zu rechnen.
- Verstärkter Halbmastwurf
Der verstärkte Halbmastwurf findet seine Anwendung bei dem Ablassen schwerer Lasten. Eine zusätzliche Drehung des Seiles verglichen mit dem einfachen Halbmastwurf verstärkt dabei die Bremskraft. Dies wird durch die zusätzliche Umlenkung und die zusätzliche Seil-auf-Seil-Reibung einwirkt. - Ein Rundtörn erhält man, wenn man zwei Augen übereinanderlegt, indem man beispielweise ein Objekt vollständig umwickelt, sodass sich die Enden wieder überkreuzen. Die Absicherung gegen Öffnung auf Zug kann durch das weitere Knüpfen von halben Schlägen geschehen, wodurch der lose Knoten fixiert wird.Einbindeknoten
Beim Einbindeknoten wird eine feste, nicht größenveränderliche Masche geknüpft. Beim Klettern dienen Einbindeknoten der Verbindung des Seils mit dem Klettergurt des Kletternden.
- Sackstich
Dies ist ein Kreuzschlag mit zwei parallel geführten Seilsträngen. Für einen gelegten Sackstich nimmt man das letzte Seilstück doppelt und macht einen Kreuzschlag.
Für einen gesteckten Sackstich knüpft man zuerst einen Kreuzschlag etwa 1 Meter vom Seilende entfernt und führt das Seilende dann durch die einzubindende Masche oder Öse. Mit dem durchgefädelten Seilende fährt man den Verschlingungen in umgekehrter Richtung nach.
Nach der Verschlingung müssen alle vier Seilstränge einzeln nachgezogen werden.
Je nachdem, an welcher Seite des Kreuzschlages man mit dem Nachfahren beginnt, erhält man einen Sackstich in Tropfenform oder in Ringform. Der gesteckte Sackstich in Ringform wird auch zum Verschlingen von Bandschlingen verwendet. Man bezeichnet ihn dann als Bandschlingenknoten.
- Achterknoten
Während des Nachfahrens muss darauf geachtet werden, dass die Seilstränge möglichst parallel laufen, da die Verschlingung dann besser hält und nach Belastung leichter zu lösen ist. Nach dem Knüpfen müssen alle vier Seilstränge einzeln nachgezogen werden. Ein gelegter Achterknoten kann nach dem Knüpfen über einen Karabiner an Fixpunkten, Ringen, Schlaufen oder Ösen befestigt werden.
Das aus dem doppelten Achterknoten schlussendlich herauslaufende Seilende sollte eine Länge von 10 cm nicht unterschreiten, um ein versehentliches Öffnen zu verhindern. Ein längeres Seilende kann, falls nötig, über wiederholte halbe Schläge oder einen Kreuzschlag um das Lastseil herum sauber verkürzt werden und zusätzliche Sicherheit gegenüber unbeabsichtigtes Lösen des Knotens bieten.
- Neunerknoten
Diese Verschlingung ist eine Variante des Achterknotens. Er ist aufgrund seiner zusätzlichen Umwicklung dicker als der Achterknoten. Er zieht sich unter Belastung allerdings deutlich weniger zu. Hier verhält er sich also vergleichbar einem Bulin oder doppelten Bulin. Der vergleichbare Bulin ist jedoch von den Ausmaßen her kleiner, weshalb dieser meist bevorzugt wird. In der Abbildung sieht man den einfachen Neunerknoten. - Einfacher Bulin
Der einfache Bulin hält zuverlässig, solange die Belastung über den Seilstrang auftritt. Er kann sich jedoch unter Ringbelastung lösen, d.h. bei mehreren ungleichen Kraftrichtungen in der gebildeten Masche. Dies kann durch zusätzlich eingehängte Karabiner in den Ring, also die Masche, des Bulins geschehen. Dadurch kam es schon zu tödlichen Unfällen im Klettersport. Deshalb: Der einfache Bulin darf aus Sicherheitsgründen nicht als Einbindeknoten verwendet werden!